Die Wahrsagekunst des Wasser-Lesens hat eine jahrhundertealte Tradition und ist heute nahezu in Vergessenheit geraten. Während das Kartenlegen oder das Lesen aus einer Glaskugel vielen bekannt ist, gibt es noch andere, okkultistische Methoden, um zukünftige Ereignisse zu deuten. Bereits in der Antike, sowohl in Griechenland als auch in Ägypten, wurde das Wasser-Lesen als ein bedeutendes Ritual praktiziert.

Im Gegensatz zu früher, als Bachläufe oder tiefe Flüsse für das Wasser-Lesen benötigt wurden, ist die Durchführung heute wesentlich einfacher. Eine Schale, Vase oder Wanne genügen vollkommen. Wichtig ist jedoch, dass natürliche Elemente einbezogen werden, etwa Steine, die den Boden des Gefäßes bedecken, sowie Licht, das beispielsweise durch Kerzen erzeugt wird.

Ruhe und Entspannung als Grundlage

Um die Aussagekraft des Wasser-Lesens zu gewährleisten, ist es essenziell, sauberes und klares Wasser zu verwenden. Nach der Wahl eines geeigneten Gefäßes sollte man sich an einen ruhigen Ort zurückziehen. Nur ein entspannter Geist und innere Ruhe ermöglichen es, sich gedanklich auf die Botschaften des Wassers einzulassen.

Ähnlich wie ein meditierender Mönch taucht der Wasserleser in einen tiefen meditativen Zustand ein. Nur so können Gedanken oder Bilder wahrgenommen werden. Jede noch so kleine Veränderung der Wasserfarbe oder Lichtreflektion kann eine Antwort auf gestellte Fragen sein. Mit zunehmender Praxis werden die Hinweise, die das Wasser offenbart, immer detaillierter und klarer.

Eine uralte Wahrsagekunst

Die Kunst des Wasser-Lesens wird auch als Hydromantie bezeichnet. Das Wasser, das unseren Körper ausmacht und uns überall umgibt, wird als Träger starker, magischer Kräfte betrachtet. Menschen mit medialer Begabung nutzen diese Kräfte, um Antworten auf Lebensfragen zu finden.

In tiefem meditativen Zustand oder Trance können manche sogar Stimmen aus dem Wasser wahrnehmen. Der Wasserleser studiert entweder die ruhige Oberfläche oder erzeugt durch Bewegungen Wellen, die ebenfalls Botschaften enthalten können. Unterschiedliche Lichtverhältnisse werden dabei ebenso sorgfältig analysiert.

Das Vorgehen eines Wasserlesers

Jeder Wasserleser hat seine eigene Herangehensweise, doch grundlegende Abläufe ähneln sich. Ratsuchende können beim Besuch eines Wasserlesers Folgendes erwarten:

Formulierung der Fragen: Zunächst werden detaillierte Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen wie Familie, Beruf oder Liebe besprochen.

Meditation und Deutung: Der Wasserleser versetzt sich in einen meditativen Zustand und beobachtet das Wasser. Farben, Lichtveränderungen oder sogar Bilder, die sich zeigen, werden sorgfältig wahrgenommen.

Erklärung der Botschaften: Die Eindrücke und Erkenntnisse werden schriftlich festgehalten und dem Klienten mitgeteilt.

Feuerlesen, Wasserlesen, Wolkenlesen - die Natur als Medium

Was bewegt Menschen dazu, sich ihre Zukunft durch Feuer, Wasser oder Wolken deuten zu lassen? Alles in der Natur - Menschen, Tiere und die Umwelt - ist miteinander verbunden. Ebenso faszinierend wie Feuer ist auch das Wasser, das sich hervorragend für Wahrsagungen eignet.

Das Wasser kann genutzt werden, um einfache Fragen, die sich mit "Ja" oder "Nein" beantworten lassen, zu klären. Aber auch komplexere Fragestellungen oder Einblicke ins Schicksal sind möglich. Geduld und Vorstellungskraft sind entscheidend, um die alten Rituale dieser Kunst zu nutzen.

Das Wasser übermittelt keine Wörter, sondern Farben, Bildfragmente oder Symbole, die es zu entschlüsseln gilt. Es eröffnet dem Ratsuchenden eine Verbindung zur eigenen Intuition und den verborgenen Kräften der Natur.


© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche Hinweise